Thales von Milet der Begründer der Philosophie

Ich habe lange hin und her überlegt, wie ich diesen Blog nun handhaben will und bin mit mir nun folgendermaßen konform geworden. Ich versuche jeden Montag einen neuen Artikel zu schreiben. (Montag ist Focus ähh… Philosophie Tag) Bei streßiger Prüfungs- und intensiver Arbeitszeit (oder Urlaub) nehm ich es mir jetzt mal heraus, die eine oder andere Woche ausfallen zu lassen.

Weiterhin habe ich beschlossen, hier nicht nur die großen und bekannten Philosophen geschichtlich einzuordnen und im kurzen vorzustellen, sondern auch die Unbekannteren. Dann hat man bei Gesprächen wenigstens schon einmal den Namen gehört und weiß an welchem Ort man nachlesen kann. Dazu darf man nicht vergessen, dass die Großen modernen auch erst einmal die „Alten“ gelesen haben.

Die abendländische Philosophie wurde damals in der Antike begründet. Allgemein als erster Philosoph wird traditionell Thales von Milet (625 – 545) bezeichnet. Thales von Milet zählt zu den sogenannten Vorsokratikern. Leider existieren von den Philosophen dieser Zeit nur Fragemente, einzelne Sätze und kurze Abhandlungen. Das meiste was von ihnen bekannt ist, stammt aus den Werken Platons, Aristoteles und im besonderen von Diogenes Laertius („Leben und Meinungen berühmter Philosophen“). Von neueren Verfassern ist „Die Fragmente der Vorsokratiker“ von Hermman Diel und Walter Kranz ein muss.

Der Name Vorsokratiker verrät es schon, damit sind alle Philosophen vor Sokrates gemeint. Thales von Milet gehörte zu den Philosophen der ionischen Aufklärung. Er schrieb die Ereignisse der Natur nicht immer Göttern zu, sondern suchte logische und schlüssige Erklärungen für diese. Er wurde in Milet (antike Stadt an der Westküste der heutigen Türkei) geboren. Thales reiste viel und erlernte unter anderem in Ägypten Astronomie, Mathematik und die Navigationskunst. Die wohl bekannteste Geschichte von Thales von Milet ist die folgende: Er fiel, als er vertieft in die Sterne schaute, in einen Brunnen und wurde darauf von seiner thrakischen Magd verspottet – „Du kannst nicht sehen, Thales, was dir vor den Füßen liegt, und wähnst zu erkennen, was am Himmel ist?“ – Wobei hier auch gemunkelt wird, dass Thales sich in dem Brunnen aufgehalten hat um die Sterne besser zu beobachten.

Darauf wird auch immer wieder Bezug genommen, wenn man auf die Weltfremdheit der Philosophen anspielen will. Jedoch widerlegte Thales von Milet dies auch sehr bald. Durch seine wissenschaftlichen Kenntnisse konnte er eine sehr gute Olivenernte vorhersagen und kaufte/mietete darauf sämtliche Ölpressen. Als die Zeit kam und jeder die Pressen dringend benötigte, vermietete er sie für Höchstpreise weiter.  (Aristoteles schrieb darauf viel später: „…zum Beweise dafür, dass es für die Philosophen ein leichtes ist, reich zu werden, wenn sie dies wollen, dass es aber nicht das ist, was sie wollen.“) Thales erbrachte aber einiges mehr in seinem Leben. Seine größte Leistung war es die Sonnenfinsternis im Jahre 585 v. Chr. vorauszusagen. Man sagt auch, dass er das Jahr in 365 Tage geteilt hat. Eine seiner wichtigsten mathematischen Errungenschaften ist der „Satz von Thales“. (der für die meisten noch aus der Schule bekannt sein dürfte)

Was macht nun aber Thales von Milet zu einem Philosophen? Er war der erste bekannte Philosoph der sich von mythischen Erklärungen löste und somit die rationale Theoriebildung begründete. Er versuchte einen Ursprung (griech. arché) ein Grundprinzip der Natur zu finden. Thales fand seinen Ursprung im Wasser. Er sah Wasser aber nicht als totes Element, sondern ein die Natur belebendes Element (Hylozoismus). Dadurch erklärte er sich auch das Phänomen der Erdbeben. Für ihn schwamm die Erde auf dem Wasser wie eine Holzschale und gerät immer wieder wie ein Boot ins schwanken.

Früher wurden Überschwemmungen und Naturkatastrophen Göttern zugeschrieben. Thales von Milet versuchte diese zu erklären, wie zum Beispiel die Überschwemmungen des Nils. Es war nicht mehr Poseidon der den Nil in Wallung versetzte, sondern spezielle Winde. Mit Thales begann die Zeit der Entmystifizierung, man wollte nun das Entstehen und Vergehen, sowie den Ursprung aller Dinge erkennen.

Vieles das die alten Philosophen gesagt haben, wird euch im ersten Moment unverständlich vorkommen und oft die Frage in euch hochwerfen: „Wie konnte man so etwas nur denken?“  Vergesst nicht, dass diese Menschen noch nicht unser Wissen hatten, unsere Möglichkeiten und das es oft eine riesige Leistung für die damalige Zeit war, was sie vollbrachten.

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